2. Die keltische Befestigung

Die Befestigung auf dem Kegelriß

Durch archäologische Untersuchungen ist belegt, dass die im Gelände gut erhaltene Wallanlage von etwa 2–6 m Höhe in die Zeit zwischen 150 bis 80 vor Christus datiert. Die Befestigung, die nur noch als Wall (Karte Nr. 1) mit teilweise vorgelagertem Graben (Karte Nr. 2) zu erkennen ist, umschließt eine Fläche von etwa 16 ha. Sie ist heute an drei Stellen von modernen Forstwegen durchbrochen, trotz der guten Erhaltung der Ringwallanlage ist bisher aber an keiner Stelle eine Toranlage zu erkennen. Im Südwesten zieht die Befestigung den Steilhang hinab, um eine heute noch Wasser führende Quelle (Karte Nr. 4) einzuschließen.
Bei Ausgrabungen 1989 wurde im Wall eine Mauer-Konstruktion in Holz-Erde-Technik (Murus gallicus) nachgewiesen, die ursprünglich wohl über 6 m hoch war. In der Mauerfront waren in regelmäßigen Abständen von 3,40 m mächtige senkrechte Pfosten eingelassen und mit hölzernen Balken und Querankern verbunden. Die Holz-Erde-Mauer ist durch den Zerfall der Holzpfosten heute nur noch als Wall erhalten.

Die Sage vom Kegelspiel

Auf dem Schlossberg am Ambringer Grund (gemeint ist der Kegelriß) stand einst eine Burg und in der Nähe dazu ein zugehöriges Bergwerk. Dasselbe lieferte an Gold und Silber so reiche Ausbeute, dass die Burgherren in einem unterirdischen Gewölbe große Schätze aufhäufen konnten. Darunter befand sich ein Kegelspiel aus neun silbernen Kegeln und drei goldenen Kugeln, womit die Bergleute an Feiertagen spielten. Der goldene Schlüssel zu dem Gewölbe wurde an dem Altar der Schlosskirche St. Martin verwahrt. Als das Schloss in Feindeshand fiel, rettete ein nahe wohnender Einsiedler namens Heini den Schlüssel. Bruder Heini, der mit dem Schlüssel beim Eselsbrunnen (Radstube am Bergbaupfad) tief im Berg begraben ist, muss seitdem als Geist den Schatz zusammen mit einem schwarzen Riesen und einem Bären in dem unterirdischen Gewölbe (alter Bergwerksstollen?) bewachen.

Anmerkung: Allein in Deutschland sind 28 Sagen mit einem goldenen oder silbernen Kegelspiel bekannt, unter anderem vom Belchen und der Burg Zähringen. Sie stehen zumeist in Zusammenhang mit Burgen und/oder Bergbau. Das Kegelspiel ist seit dem Mittelalter in Europa bekannt und wurde auch gerne von Bergleuten gespielt. Wie alt die Volksagen von den goldenen Kegelspielen sind, ist nicht bekannt. Aufgeschrieben wurden sie zumeist im 19. Jahrhundert.