4. Eine Wallanlage der Jungsteinzeit

Frühe Bauern auf dem Ölberg

Die Geschichte der Wallanlage auf der Kuppe des Ölberges liegt bis heute noch weitgehend im Dunkeln. Archäologische Ausgrabungen haben hier bisher nicht stattgefunden. Lesefunde innerhalb der Wallanlage, wie Keramikscherben, Feuersteingeräte und ein Steinbeil, datieren um etwa 2200 bis 2000 vor Christus, also am Übergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit. In der Jungsteinzeit, zwischen 5500 und 2200 vor Christus, gibt es im Breisgau bereits eine dichte Besiedlung mit sesshaften Bauern, die Häuser bauten und sich von Getreideanbau und Viehwirtschaft ernährten.
Während der langovale Bergkegel zu drei Seiten flach abfällt und mit Wällen und Gräben gesichert war, war die sehr steile Südostflanke unbefestigt. Auf der bewaldeten Bergkuppe ist eine aus drei Wällen mit vorgelagerten Gräben hintereinander gestaffelte Befestigungsanlage zu erkennen (1–3). Die noch bis zu 4 m hohen Wälle sind mit zahlreichen Steinen durchsetzt und lassen erahnen, dass die heute zusammengefallene Befestigung ursprünglich mit Holzbalken und Steinen zu hohen Mauern aufgebaut war. Eine Lücke im inneren Wall lässt auf eine Toranlage schließen (4). Die Anlage hat eine Größe von 300 m mal 115 m und bietet im Kernbereich eine ca. 0,6 ha große Fläche. Aus dieser Zeit, auch die Zeit der Glockenbecherkultur genannt, kennen wir am Oberrhein nur wenige Siedlungen und einige einzelne Grabfunde wie beispielsweise aus Sasbach oder Wyhl am Kaiserstuhl.