8. Bergbaulandschaft

Im Mittelalter war der heute dicht bewaldete Hang des Bergbaureviers kahl geschlagen. Das Holz wurde vor allem für die Köhlerei und für den Ausbau der Stollen gebraucht. Zwischen den zahlreichen Stolleneingängen und Schächten gehörten zu einem Bergbaurevier auch Werkstätten und Wohnhütten, die auf künstlichen Terrassen oder planierten ehemaligen Abraumhalden angesiedelt waren. Da im Bergbaurevier Ehrenstetter Grund bisher keine archäologischen Ausgrabungen stattgefunden haben, wissen wir nicht, wo genau die Wohnhütten und Werkstätten standen.

Im Gegensatz zu heute war das Tal im Mittelalter von Lärm erfüllt. Zu hören waren die Hammerschläge der Schmieden, die die stumpf geschlagenen Bergeisen der Bergleute wieder schärften. Zumeist waren die Schmieden in einfachen Holzhütten mit einer Schmiedeesse und einem Amboss. Daneben waren die Hammerschläge der „Scheider“ zu hören. Nachdem das erzhaltige Gestein zu Tage gefördert worden war, wurde es zuerst per Hand vom tauben Gestein getrennt. Dazu wurde es auf großen Steinklötzen mit dem Hammer zerkleinert und das Erz ausgelesen. Das Erz wurde dann zur Weiterverarbeitung ins Tal gebracht, das wertlose Gestein wurde vor Ort auf die Halde gekippt. Diese Scheidearbeit wurde in unmittelbarer Nähe der Stollen und Schächte ausgeführt.

Am Berghang liegt ein weiterer, dritter noch offener Schacht. Er ist nur 8 m tief und trifft dort direkt auf den Blei-Silber-Erzgang.